London. Nächtlicher Fliegeralarm

46b 1934

Fliegerabwehrübungen: Übung mit Licht-Morsezeichen. Nächtliche Abwehrübung. Bedienungsmannschaft laufen zu ihren Horchgeräten, Scheinwerfern, Entfernungsmessern und Flugabwehrgeschützen. Schaulustige beobachten die nächtliche Übung hinter einem Zaun. Ein Maschinengewehr wurde zur Luftabwehr eingerichtet. Nach Ende der Übung verlassen die Mannschaften die FlaK und die Scheinwerfer. Sprechertext: In allen Ländern wird größtes Augenmerk auf den Schutz gegen Fliegerangriffe aufgewendet, und durch praktische Alarmübungen wird für den Ernstfall vorgesorgt. Kaum ist das Signal "Fliegeralarm" eingetroffen, eilen schon die Mannschaft der Luftabwehrbrigade an ihren Platz. Ein Richtungshörer wird in Tätigkeit gesetzt, der genau die Direktion des gemeldeten Flugzeuges feststellt. Scheinwerfer blitzen auf und senden ihre Strahlenbündel in den finsteren Nachthimmel, um den unerwünschten Besucher aufzuspüren. Haben sie einmal das Flugzeug erfasst, lassen sie es nicht mehr aus ihrem Lichtkegel in das Dunkel der Nacht entkommen. Ist der Flieger von den Scheinwerfer erfasst, tritt gleich die Bedienungsmannschaft der Geschütze in Tätigkeit. Entfernungsmesser stellen die genaue Distanz, in der sich das Flugzeug befindet, fest, und bald ertönt der Befehl zum Abfeuern der ersten Salven. Trotz der späten Nachtstunden verfolgt die Bevölkerung mit großem Interesse die Übungen, die ihr im Ernstfall Schutz gewähren sollen. Das handliche Maschinengewehr steht in ununterbrochener Tätigkeit, und auch die großen Abwehrgeschütze drehen sich leicht auf ihren Stahllagern, um jedes tieferfliegen zu verhindern und die Angreifer zu verteiben. Dann erst findet der nächtliche Spuk sein Ende und die blitzenden Lichtkegel weichen wieder der Finsternis der Nacht.