Oberösterreich. Verbrecherischer Eisenbahnanschlag bei Wels

45b 1934

Verschiedene Ansichten des verunglückten Zuges. Die entfernte Schiene am Fuße des Bahndammes. Aufräumungsarbeiten. Ein Personenzug passiert die Unglücksstelle. Sprechertext: Der am Montag Nacht vom Wiener Westbahnhof abgefertigte D-Zug ist nächst der Personenhaltestelle Ofterding entgleist. Das Unglück ist dadurch entstanden, das Bahnfrevler ein 15 Meter lange Schiene des linksseitigen Schienenstranges beseitigt haben. Diese Schiene wurde am Fuße des niedrigen Dammes, auf dem die Strecke an dieser Stelle verläuft vorgefunden. Bei der Entgleisung des von einer modernen Hochleistungslokomotive geführten D-Zuges, stürzte die Lokomotive um. Der Lokomotivführer, der auf der rechten Seite des Führerstandes stand, konnte sich beim Absturz retten. Der Heizer aber wurde von den Kohlenmassen des Tenders erdrückt. Der erste Postwagen, der Dienstwagen und der zweite Postwagen rollten den Damm hinab, und wurden ineinander geschoben. Die nachfolgenden Personenwagen, die vermöge ihrer modernen Eisenkonstruktion bedeutend höhere Widerstandskraft aufweisen, entgleisten zwar zum Teil, wurden aber nicht nennenswert beschädigt, so daß es unter den Passagieren keine Verletzten gab. Wie schon erwähnt entstand das Unglück nicht durch Außer-Acht-Lassung dienstlicher Obliegenheiten, sondern infolge eines verbrecherischen Anschlages. Die Aufräumungsarbeiten konnten in kürzester Zeit das zweite Geleise freilegen, so daß der normale Zugsverkehr Dienstag früh wieder aufgenommen werden konnte.