Fußballweltmeisterschaft Österreich-Schweiz 7:5

27/1954

Einblendung: "Fussballweltmeisterschaft Lausanne, Österreich-Schweiz 7:5, 0:1 für die Schweiz durch Robert Ballamann, 1:3 durch Theodor Wagner, 2:3 durch Alfred Körner, 3:3 durch Theodor Wagner, 4:3 durch Ernst Ocwirk, 5:3 durch Alfred Körner, 5:4 durch Robert Ballamann, 6:4 durch Theodor Wagner, 6:5 durch Josef Hügi, 7:5 durch Erich Probst, Aufnhame der Zuschauerränge, Nahaufnahme einzelner Zuschauer (u. A. ein Zigarre rauchender Mann mit einem Strohhut). Sprechertext: Österreich gegen die Schweiz im Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft. Zu Beginn bahnt sich für uns eine Katastrophe an. Ballaman, der Linksverbinder der Schweizer, kommt wie ein D-Zug gegen unsere unsichere Verteidigung gerast, zögert keine Sekunde - und die Schweiz führt 1:0. Um Gottes Willen, denkt jeder. Das Schweizer Publikum jubelt. Doch es kommt noch schlechter. Wieder ein glatter Verteidigungsfehler. Niemand hat es erwartet! 25. Minute. Wagner bekommt den Ball von Stojaspal, gibt noch mal zu Mitte, läuft nach außen, erhält das Leder schussgerecht und es heißt 3:1. Ein Hoffnungsschimmer am Fußballhorizont. Die österreichischen Schlachtenbummler sind von den Sitzen hochgefahren. Eine Minute später spielt sich Probst durch die gegnerische Verteidigung, passt zu Körner II und der schießt zum 3:2 ein. Wieder eine Minute später - was die Schweizer können, können wir auch - täuscht Stojaspal drei Gegner, lässt sie ins Leere laufen, spielt den Ball zu Wagner, der kennt kein Erbarmen und jagt die Kugel in die Maschen. Österreich hat ausgeglichen. Etwas unmöglich scheinendes ist gelungen. Aber noch sind wir nicht am Ende. 31. Minute. Wagner zu Körner II, der läuft gegen das Tor, flankt zur Mitte und Ocwirk, Ocwirk ist da, schießt. Toooor, 4:3 für unsere Farben. Jetzt aber kommt das Tollste vom Tollen. 32. Minute. Körner I flankt zu Körner II, ein brüderlicher Pass und schon heißt es 5:3 für uns. Die Österreicher greifen weiter an! 5:4! So bleibt es auch bis zur Halbzeit. Nach der Pause sind zuerst wieder die Eidgenossen da. Ihre Kondition ist wirklich hervorragend, sie geben sich einfach nicht geschlagen, aber Wagner ist nicht mehr zu halten, jagt auf das gegnerische Tor zu und stellt auf 6:4 für Österreich. 59. Minute: Hügi schießt und Schmied lässt den Schuss passieren. Nur mehr 6:5. Die Schweizer schöpfen wieder Hoffnung. Doch unsere 11 Burschen stehen jetzt wie ein Fels in der Brandung. Ocwirk erhält das Leder von Stojaspal, legt in den leeren Raum - millimetergenau - und Probst startet im richtigen Augenblick zum siegbringenden 7:5. Österreich ist unter den letzten Vier.