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TRICK IM FILM - Wie die Bilder laufen lernten (Reprisen 07/1984 und 32/1984)

filmtitel
TRICK IM FILM - Wie die Bilder laufen lernten (Reprisen 07/1984 und 32/1984)
de
episodentitel
Scope 13/1985
de
serientitel
Scope
de
13/1985
00:06:50
1985
1504130482
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
Kaum hatten die Bilder einmal laufen gelernt, konnte es ihnen gar nicht schnell genug gehen. Doch noch ist es nicht soweit. Dieser Herr - ein Holländer mit dem schrulligen Charme des Kuriositätensammlers - hat zunächst die Gehschule der Bilder für die Nachwelt konserviert. Laterna Magica nannte sich die optische Attraktion des Vormärz. Bald ist mehr als bloß lineare Bewegung gefragt. Bemalte Glasblättchen werden vor einer Lichtquelle gegeneinander verschoben. Um die Jahrhundertwende setzt der Kinematograph neue Dimensionen. Der cineastische Frühklassiker Georges Méliès greift in seiner Burleske Der Diabolische Mieter bereits tüchtig in die Trickkiste. Der moderne Trickfilm braucht die Verbindung von Muße und Präzision. Jedes Detail des Handlungsablaufes muß einzeln eingerichtet und belichtet werden. Hinter diesen Gemäuern wird seit 40 Jahren dem berühmtesten Leinwandholländer Leben eingehaucht: Ollie B. Bommel. Seine stereotype Wendung WENN SIE WISSEN, WAS ICH MEINE ist längst zur stehenden Phrase geworden. Es braucht sichtlich seine Zeit, einen RUNNING GAG erfolgreich unter die Leute zu bringen...WENN SIE WISSEN, WAS ICH MEINE...Für Ollies letzten Film mußten 125.000 Zeichnungen gefertigt, coloriert, montiert und schließlich fotografiert werden - Feinarbeit für 70 passionierte Kollegen über ganze drei Jahre hinweg. Im Gegensatz zum Spielfilm erfolgt die Synchronisation durch die nachträgliche Erstellung der Bilder zum bereits feststehenden Ton. Schließlich spielt ein Orchester aus Fleisch und Blut die Musik für seine papierenen Kollegen ein. Der kanadische Avantgardist Norman McLaren bedient sich einer Tricktechnik ohne Kamera. Er ritzt in die Schicht der einzelnen Kader eigenwillige Kürzeln - 24 pro Sekunde - die in der Projektion zu phantasiereichen Formeln komponiert werden. Selbst in die Welt des Trickfilms hat sich bereits der Computer eingeschlichen - sein Beitrag wirkt teils trivial, teils verblüffend. In Sachen Phantasie bleibt der Halbleiter allerdings Zweiter, wie die Persiflage Gerrit van Rijks beweist.
erstauffuehrung
1985-03-29
unbekannt
1984