NIKI NATIONALE - mit Herz und Hirn zum 3. Mal Weltmeister

1/1985

Niki Lauda

Der unangefochtene Doyen in Sachen Götze Automobil erinnert sich: "Begonnen hat alles mit Ferrari im Jahr 1974, 1975 die WM, 1976 der Unfall und Verlust!" Wer von hier noch einmal aufsteht muss Herz haben - und um wieder ganz oben zu stehen wohl auch Hirn: "77 wieder Gewinn, dann 2 Jahre mit dem Brabham, 2 Jahre nicht gefahren, Lauda-Air gegründet..." Sein Kommentar ist ebenso sachlich wie seine Unternehmungen - Hauptsache es ist technisch, schwierig und schnell. "...und dann Come Back gemacht." Kaum einer hat die komplizierte Melange von technischer Präzision und kalkuliertem Risiko so perfekt im Griff. Jenen, welchen die technische Weltformel die Formel I ist, gilt er längst als Legende. "Ich glaube das eben, es gibt in jedem Bereich, gibt es wichtige Sachen für mich." Nicht zuletzt im engen Bereich des Siegerstockerls. - Zeltweg 1984 - de Angelis kommt nicht weg - Fehlstart. Lauda liegt an dritter Stelle, als das Rennen abgebrochen wird. Erneuter Nervenkrieg im Rad an Rad-Rennen mit Stallgefährten Alain Prost um die WM: Beide wissen: Auf der schnellsten Grand-Prix-Strecke der Welt wird das Chassis für die Führung gelegt. Neuerlicher Start: Hier siegen die besseren Nerven und eine abwartende Taktik. - Der Motor im de Angelis-Boliden brennt, und Lauda macht Platz um Platz wett. Dann ist Erzrivale Prost out. Wie sieht er die technischen Probleme heute: Originalton Prost: "Mit kleinen Verbesserungen am Motor, bei Benzinverbrauch, Aerodynamik und Aufhängung sollten wir den Vorsprung halten können." Lauda jedenfalls kann seinen Vorsprung auf Prost in Zeltweg vergrössern. Er siegt als erster Österreicher am Österreichring und trägt sich damit mit noch einer Premiere in die heimischen Rennannalen ein. Der Weltmeister interviewt seinen Vize zu ihren Chancen im kommenden Jahr - Prost äußert leise Skepsis über die Wiederholbarkeit der aussergewöhnlichen Saison 1984, im Naturell des Weltmeisters liegt es, Zuversicht zu versprühen.