NIKI LAUDA - Eine Legende in der Vollgasbranche

35/1984

Niki Lauda

Österreichring - die schnellste Grand Prix-Strecke der Welt. Magischer Magnet für Hunderttausende, denen die technische Weltformel die Formel I ist. Ein Mann hat die Verbindung von technischer Präzision und kalkuliertem Risiko perfektioniert: Niki Lauda. Im Vollgaswanderzirkus längst eine Legende... Zeltweg 1972 - Jochen Rindt ist keine zwei Jahre tot. Lauda - in seinen Pedalstapfen - beweist schon als Neuling nüchternes Kalkül: "Wie läuft das Auto ?" "Das Auto läuft nicht schlecht, aber nur ist es hier sehr schwer das Auto auf den Kurs hier einzustellen und ich hoffe, ich kann das jetzt in der früh noch machen." ...und früh aufgestanden ist er immer schon - sei es bei der minutiösen Vorbereitung seiner Siege, sei es bei ihrer kommerziellen Verwertung. "1973 sieht Enzo Ferrari einen verwegen kämpfenden Niki Lauda in Monte Carlo. Der Junge ist gut, sagte er, den sollten wir haben. 1 Jahr später sitzt dieser Junge im roten Boliden von Ferrari und gewinnt seinen ersten Grand Prix. 1975 kämpft er schon um die Weltmeisterschaft. Österreich hat einen neuen Superstar." Im Rennsport laufen die Uhren schneller - Triumph und Tod ticken um die Wette. Die eine Sekunde zu schnell kann die letzte sein. Nürburgring 1976 - Start aus der ersten Reihe... "Und dann setzt das Erinnerungsvermögen des Niki Lauda aus..." Niki Lauda besiegt den Tod um ein Haar - doch von Resignation keine Spur... "1977 - Hockenheimring. Und genau ein Jahr später ein neuer Niki Lauda mischt kräftig mit, trotz Schwierigkeiten führt er wieder in der Weltmeisterschaft. Was ist anders an Niki Lauda. Seine Frau Marlene registriert, Niki ist stärker gebaut als vorher, auch seelisch ist er stärker geworden, reifer, was immer der Unfall geändert hat, es sind Änderungen zum Positiven." Zeltweg 1984 - Lauda kämpft gegen seinen Stallgefährten Alain Prost um die Führung in der Weltmeisterschaft, de Angelis kommt nicht weg - Fehlstart. Lauda liegt an dritter Stelle, als das Rennen abgebrochen wird. Neuerlicher Start - Lauda kommt schlecht weg - doch macht rasch Platz um Platz wett. Dann brennt der Motor im de Angelis-Boliden und Lauda gewinnt weiter an Boden. Erzrivale Alain Prost out - Lauda fährt trotz Getriebeprobleme einem sicheren Sieg entgegen. Hunderttausend enthusiastische Fans feiern den 23. Grand Prix-Sieg ihres unbeugsamen Idols. Zudem schafft der gevifte Perfektionist eine Premiere in den heimischen Rennannalen: er wird erster österreichischer Sieger am Österreichring. Sein Naturell läßt auch in Zukunft Spritzigkeit vermuten.