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Das SCOPE von der Dritten Welt: Hunger ist kein Schicksal
filmtitel
de
episodentitel
de
serientitel
de
46/1983
00:06:51
1983
2000018061
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
Dr. G. Grünberg Entwicklungshelfer: "Es gibt fast kein Land von dem man sagen könnte, daß es nicht in der Lage wäre seine Bevölkerung ausreichend zu ernähren und dennoch gibt es viel Hunger in der Dritten Welt - in unserer gemeinsamen Welt." Jährlich verhungern 50 Millionen Menschen. Jede Minute sterben 32 Kinder an Hunger. Überbevölkerung und Naturkatastrophen sind dafür keine ausreichende Erklärung. Hunger ist kein Schicksal. In vielen Ländern der Dritten Welt werden in Monokultur landwirtschaftliche Produkte ausschließlich für den Export angebaut. Auf der Strecke bleibt die Eigenversorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln. Hunger wird gemacht. Und, daß es so bleibt, garantiert im Notfall politische Gewalt. Prälat Dr. Ungar Karitas: "Mit einem Wort, wenn sich die 1. Welt und die 2. Welt entschließen könnten zu sagen, wir haben genug mit den 700 Milliarden Dollars die wir für Rüstung ausgeben, es genügt wenn wir das aufheben was wir schon haben, um einander im Bedarfsfall umzubringen, es wären die Probleme, soweit sie finanziell sind, die die 3. Welt hat, bereits gelöst." Die von der 1. Welt verordnete sogenannte grüne Revolution in der Dritten Welt erleidet immer deutlicher Schiffbruch. Das unsensible Übertragen von hochtechnisierten, landwirtschaftlichen Erfolgsmodellen aus Europa und Amerika ist ein Misserfolg. Es fördert die Konzentration der Landwirtschaft auf wenige Großbetriebe und bringt so den von Hunger, Unterernährung und Not getroffenen Kleinbauern nichts. Erich Weisbier - Österreichische Volkshilfe: "Ich möchte das so beschreiben, wenn in einem Land bestimmte Nahrungsmittel exportiert werden und im gleichen Land Menschen Hunger leiden, weil diese Nahrungsmittel fehlen, dann sind das politische Gründe die zu verurteilen sind und wir müssen dann dort helfen." Die Österreichische Volkshilfe hat im Österreich-Paket Grundnahrungsmittel für die Soforthilfe zusammengestellt. Dieses Paket kann einem hungernden Kind das Leben mehrere Wochen lang sichern. Die Mitarbeiter der Österreichischen Caritas helfen in vielen Teilen der Welt. Die Karitas-Hilfe wendet sich direkt an die Opfer. Ihnen soll geholfen werden sich selbst zu helfen. Die Caritas-Projekte unterstützen Menschen, deren minimalste Rechte mit Füßen getreten werden. Die Österreichische Bundesregierung gibt Entwicklungshilfe, die neben Export-Kreditförderungen auch Zuschüsse für die Tätigkeit österreichischer Entwicklungshelfer beinhaltet. Dr. G. Grünberg Entwicklungshelfer: "Unsere Arbeit bestand im wesentlichen darin, mit den indianischen Bauern gemeinsam die Voraussetzungen zu schaffen, daß sie ihren Reichtum selber verwenden können und, daß sie Widerstand leisten könnten gegen eine Clique von Großgrundbesitzern und Holzhändlern, die systematisch Waldraub betrieben haben." Neben den großen Entwicklungshilfe-Organisationen helfen auch immer wieder "nicht"-professionelle Wohltäter. Ihre spontane Entscheidung angesichts von Not, Hunger und Krankheit aktiv zu werden, wird von Entwicklungshelfern wenig geschätzt. Hat es auch oft den Beigeschmack von Almosen, so unterscheidet sich die private Hilfsaktion in einem afrikanischen Lepradorf doch angenehm von der üblichen Safari-Mentalität Dritter Welt-Touristen.
erstauffuehrung
1983-11-18
Hunger
1983