Bundeskanzler Sinowatz in USA / Gewerkschaftskongress

41/1983

Fred Sinowatz, Anton Benya

New York im Herbst. Kein Herbst wie jeder andere. Zum ersten Mal steht ernsthaft der Auszug der Vereinten Nationen aus Amerika heimlicher Hauptstadt zur Diskussion. "Geht nur, wenn ihr wollt", sagt die US-Regierung zunächst, aber viele New Yorker denken da anders: Originalton Polizist: "Die UNO braucht New York und New York braucht die UNO" - auch beim Joggen im Central Park ist das ein Thema. Originalton Jogger: Auftakt zur jährlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen. Polizei und Secret Service bewachen die wichtigsten Staatsmänner der Welt. Sicherheit wird groß geschrieben. Auch Präsident Reagan kommt zur UNO. Er setzt damit ein deutliches Zeichen. Österreichs Bundeskanzler Fred Sinowatz nützt die Chance zu intensiven Gesprächen am Rande der UN-Generalversammlung. Österreich leistet bei der UNO wichtige Arbeit. Hier verwechselt niemand Austria mit Australia. Ein Termin jagt den anderen. Hier empfängt der Bundeskanzler Polens Staatschef Henryk Jablonski. Gaston Thorn aus Luxemburg ist Präsident der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG. Time und Life, Zeitschriften mit Millionenauflage, bitten zum Interview. Mit Müh und Not schafft der Kanzler den Termin mit Ungarns Präsident Pal Losonczi. Ein kurzer Besuch bei der Delegation aus Jugoslawien. Dann beginnt der Höhepunkt der New York-Reise von Fred Sinowatz: das Treffen mit Indiens Ministerpräsidentin Indira Ghandi. Die Regierungschefin des zweitgrössten Landes der Erde ist Österreich freundlich gesinnt. Wirtschaftsaufträge in Milliardenhöhe sind im Gespräch. Bleibt in New York, sagt Sinowatz zu UN-Generalsekretär Perez de Cuellar. Der Kongreß des Österreichischen Gewerkschaftsbundes in Wien hat angesichts wirtschaftlicher Nöte besondere Bedeutung. Dementsprechend stark ist politische Prominenz vertreten. Zum Auftakt sagt Präsident Anton Benya: "Ich hoffe, daß wir wie bei den bisherigen 9 Kongressen weitgehend einmütige Beschlüsse fassen, um in einer Zeit, die wirtschaftlich bedeutend schwieriger wird als in den letzten 10 Jahren, das Erreichte halten zu können. Wieder eine möglichst hohe Beschäftigung zu erreichen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten angepasst. Reallohnerhöhungen durchsetzen zu können." Der Bundespräsident spricht die Eröffnungsworte. "Mit diesem Glückauf eröffne ich auch nach der mir von Ihnen erteilten Ermächtigung den 10. Bundeskongreß des Österreichischen Gewerkschaftsbundes." Ein Kongreß, der den Delegierten ein besonderes Maß an Verantwortungsbewußtsein auferlegt. Moderne Technik in modernen Discotheken. Daß es einmal anders war, vielleicht sogar ein wenig gemütlicher, daran erinnert das Hobby eines Holländers, der 60 gute, alte Jukeboxes sein Eigen nennt. Die ältesten Stücke sind 25 Jahre alt, laufen aber immer noch störungsfrei. Wurlitzer. Symbol für eine Generation von - Wurlitzer-Orgeln. Schade, daß solche Prachtstücke nur noch im Sammlerbesitz sind. Zur Musik das passende Bild - höher können die Nostalgiewellen einfach nicht mehr schlagen.