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DER NASCHMARKT
filmtitel
de
episodentitel
de
serientitel
de
25/1983
00:06:56
1983
2000017982
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
Werner Matt
Eigentlich dürfte es Ihn ja gar nicht mehr geben - was hier, im Morgengrauen eröffnet wird passt ganz einfach nicht mehr in unsere vakuumverpackte, sterile Zeit der Supermärkte und Sonderangebote ! Doch - es gibt ihn noch immer - den Wiener Naschmarkt. Um die Jahrhundertwende wollten große Architekten aus der Linken Wienzeile eine Prachtstraße machen: Prachtbauten beweisen es noch heute - und dazwischen eine Oase des biederen Alltags - ein Markt. Ein Markt, der auch dann funktioniert hat, als fast gar nichts mehr funktioniert hat: Auch der Dritte Mann hat damals hier eingekauft. Im Grunde ein Anarchronismus - doch heute aktueller denn je. Das schätzen auch große Küchenchefs, wie Werner Matt vom Vienna-Hilton: "Man entdeckt hier alles was das Herz begehrt und micht freut es immer, speziell bei den 4 Jahreszeiten, wenn man im Frühjahr am Markt geht, kommen die frischen Salate heraus, die frischen Kräuter. Dann hat der Sommer seine Reize - gibts die ersten frischen schönen Schwammerln, gibts die ganzen Beeren, dann die Spargel, dann kommt der Herbst wieder, man kann auch Wild hier kaufen, wunderbare Fische, Krebse im Sommer. Es ist eine ganz tolle Atmosphäre die man gar nicht beschreiben kann, wenn man das nicht kennt. Was haben Sie denn für Karpfen heute wieder ? Ich habe heute Spiegelkarpfen hier und Schuppen-Karpfen ! Was wiegen die ? Die wiegen ungefähr 2 1/2 bis 3 kg. Der ist nicht fett ? Nein, die sind nicht fett, daß sind unsere österreichischen Waldviertler ! Und hier der Wels, wie schwer sind die Welse ? Diese kleinen hier sind 1 1/2 kg schwer !" In 120 Standln wird so ziemlich alles angeboten, was nicht nur das Herz, sondern auch der Gaumen begehrt: "Wissen's, früher hat's das eigentlich nicht gegeben, dass so eine Auswahl war. Aber dadurch, dass die vielen Ausländer herkommen müssen wir uns eigentlich immer bemühen, um dem Ausländer mit der Ware auch gerecht zu werden !" Das Angebot - inzwischen kosmopolitisch. Auch ohne Plastiksackerl ist die Qualität garantiert - das Marktamt sorgt für die notwendige Hygiene ! Um halb sieben ist Marktschluss ! Der Markt versinkt in seinen kurzen Schlaf - an seinem Rande wird der Kultur gehuldigt. Nicht jeder findet sein Vergnügen im Theater ! In Wien liegen eben sehr viele Dinge eng beieinander !
erstauffuehrung
1983-06-24
Wien
1983