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FERNFAHRER: Ein Leben auf Rädern (Reprise Scope 38/1982)
filmtitel
de
episodentitel
de
serientitel
de
20/1983
00:07:06
1983
2000017946
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
Zwei Lastzüge auf dem Weg von Wien nach Athen. 1900 Kilometer harter Arbeit - Fernfahreralltag. Scope ist mitgefahren. Das ist Alfred Folda, 48 Jahre alt, seit 27 Jahren Fernfahrer. Bei dieser Tankstelle knapp vor der jugoslawischen Grenze bleibt er immer stehen - es ist eine traditioneller Treffpunktvon Kollegen aus ganz Europa.
"Ja, der größte Streß ist, sind eigentlich die Grenzen. Wenn man da stundenlang steht und dann soll man das und das noch erreichen. Soll die Fahrzeit noch einhalten und die Ruhepausen noch einhalten, das ist tödlich. Ich fahre seit 2 Jahren fast nur Athen, meistens dreimal und retour wieder, aber ich fahr da 17 Jahr, 18 Jahr also da runter auch. Die liebste Strecke wäre mit jeden Tag Wien - Linz.
Na ja, ich war schon immer autobegeistert und was weiß ich, ich hab mit 18 Jahren den Führerschein gemacht und wollte nur fahren, fahren, fahren. Mit Sand am Anfang gefahren und mit der Milch. Ein bischen ins Burgenland, nach Niederösterreich. Von Wien, da bin ich halt zu einer Spedition gekommen und wider Erwarten bin ich geblieben dabei. Aber das ist schon so lange her, wollen wir es so formulieren, ein alter Hund lernt keine neuen Kunststücke mehr."
Zwei Uhr früh irgendwo in Jugoslawien. Schlafpause für Alfred Folda und seinen Kollegen. Drei Stunden später. Alfred Folda muß weiter. Der Parkplatz wird zum Frühstückszimmer.
"Ja, gut, wir kennen uns mehr oder minder jahrelang schon. Von diesen, die ein paar Jahre auf der Straße sind, kennt jeder jeden. Ich mein, wie ich angefangen habe, war es üblich, da hat ein jeder gewußt - hallo - der fährt bei der Firma, der fährt dort hin. Ich will heute sagen, 70 % kennt man gar nicht mehr. Eben die, die schon weiß ich wie lang auf der Straße sind, na gut, die kennt man, hat Kontakt mit ihnen. Und dann, wie es bei uns ist, wir fahren ja nicht nur da runter, sondern in ganz Europa, net? Und da gibt's Gewisse, die fahren nur Schweden oder nur Deutschland, net? Also, die kennt man gar net, nur wenn durch Zufall einmal zusammenkommt, im Rasthaus irgendwo, daß man mit einem redet, aber normal kommt einem der gar nicht unter.
Also, wenn's da ein paar Jahre fahren, sind sie für eine normales Geschäft, sind sie fast nicht mehr zu brauchen. Gut, das ist eine Umstellung auch. So haben sich etliche umgestellt, ich weiß nicht ob ich es könnte, ich habe es einmal probiert, gut es wird eines, es wird von Jahr zu Jahr immer härter. Was heißt härter, jetzt sind wir schon auf der Brutalstufe.
Na ja, ich bin ein ausgesprochener Jazz-Fan. Bei mir läuft nur Jazz. Harry James und Buddy Rich - Kings of drum.
Eines bin ich gespannt, wie lange ich fahre - entweder bis zum Herzinfarkt oder bis zur Rente. Eines von den Zweien!"
Nach 2 Tagen fast ununterbrochener Fahrt ist Athen erreicht. Während sich Alfred Folda ausgeschlafen hat, wurde sein Kühlzug entladen - 15 Tonnen Gefrierfleisch. Fernfahreralltag - ein harter Job ohne Klischees und ohne Träume. Die Fahrerkabine ist längst zum Wohnzimmerersatz geworden. Alfred Folda und seine Kollegen führen ein Leben auf Rädern.
erstauffuehrung
1983-05-20
Österreich
1982