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Es darf wieder gelacht werden! Das Cabaret schwarz-weiss

filmtitel
Es darf wieder gelacht werden! Das Cabaret schwarz-weiss
de
episodentitel
Scope 19/1983
de
serientitel
Scope
de
19/1983
00:07:58
1983
2000017847
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
Erwin Steinhauer, Andreas Vitasek
Es darf wieder gelacht werden. Neue junge Cabaret-Gruppen schießen wie Schwammerln aus dem Boden. Sie versuchen dem Publikum wiederzugeben, was in diesem Land einige Zeit vergessen schien. Anspruchsvolle und dennoch lustige Unterhaltung. Erwin Steinhauer: "Das Schöne an der Geschichte ist ja, daß für jede Art von Cabaret und für jede Art von Unterhaltung genügend Publikum da ist. Was immer unterschätzt wird ist, daß der ORF den größten Beitrag hier geliefert hat, indem er nämlich so ein intelligentes, ausgezeichnetes und unterhaltendes Fernsehprogramm bietet, daß die Leute fluchtartig die Wohnungen verlassen und sich in die Beisln begeben und dort den Darbietungen der jüngeren und arrivierteren Kollegen zuschauen. Und man soll nicht nur über den ORF schimpfen, sondern soll endlich das einmal als Verdienst sehen." Killertomaten: "How d'ye friends and neighbour's, same time, same nonsens again. Herby Hederer hat Günther Schifter ins Funkhaus getragen und am Mikrofon bin ich myself. Tja, das war 50 Jahre später 1983. Im Gartenbaukino lief ein Remake des alten UFA Films "Der blaue Engel" mit Norbert Steger in der Titelrolle - Sie erinnern sich ? Und einige Jahre später 1995 - Franz Klammer war gerade Kulturminister geworden und ein Schnitzel kostete in Wien den Ober einen Lacher, denn es gab nur mehr Hamburgers." C. Schmidt: "Gründe warum Cabaret in Österreich wieder mehr gespielt wird ist z.B. weil das Fernsehprogramm immer schlechter und schlechter wird, die Zeiten werden auch nicht besser und das lockt die Leute natürlich wieder mehr ins Cabaret." "Meine Damen und Herren - ein überglücklicher Hans Krankl. Hans Krankl, was sagen Sie zum Spiel ?" "Ich glaube, ich glaube, ich glaube, ich glaube, das war ein sehr schweres Spiel ! Der Gegner war stark ! Wir haben gekämpft ! Wir haben gewonnen !" "Niki, herzlichen Glückwunsch ! Wie war es möglich, daß Sie heute gewinnen konnten ?" "Das ist zwar wiedereinmal eine sehr dumme Frage, darauf gibt es aber eine ganz logische Antwort. Entscheidend war natürlich, daß meine Michelin-Reifen optimal gehalten haben und was vielleicht auch noch zum heutigen Sieg beigetragen hat ist die Tatsache, daß ich als einziger ins Ziel gekommen bin." "Niki, wie fühlt man sich wenn man nach einem so großen Rennen am Sieger-Potest steht ?" "Ich glaube, in erster Linie natürlich um ein paar Tausend Dollar reicher." Erwin Steinhauer: "Cabaretistische Vorbilder in dieser Stadt, also ohne bestimmte Namen zu nennen sind so stark und so übermächtig, daß keiner leugnen kann, daß er in irgendeiner Weise beeinflußt ist." Andreas Vitasek: "Also, ich weiß nicht ob man das was ich mach als Cabaret bezeichnen kann, vor allem nicht in dem Sinn wie es immer verwendet wird. Also es wird wahrscheinlich eher auf Kleinkunst hinkommen, eine Mischung aus Cabaret und Pantomime oder Clowneske. Pantomime ist, wenn man so tut als ob etwas da wäre, in Wirklichkeit ist überhaupt nichts da. Ein kleines Beispiel: Das da ist ein Apfel - klinka, klinka, klinka - und das - au - ist eine Glühbirne. Und das machen Sie jeden Tag - oder - bitte lachen Sie jetzt ! Sie sehen Pantomime ist, ohne zu reden nichts zu sagen !" I. Stangl: Liebe junge Nossen, Nossen, Nossen und Nossen und komm zum wichtigsten Punkt meiner Ausführungen. Liebe junge Freunde und da sage ich Euch eines in aller Deutlichkeit, offen und ehrlich, sowie mit dem nötigen Nachdruck. Liebe junge Nossen, Nossen und Nossen ! Ich, ich war auch einmal jung und dafür trage ich die volle politische Verantwortung bitte - danke. Bravo Pepi, bravo !" "Also ich stehe ja dazu, daß es reine Unterhaltung gibt. Es wäre ja wirklich arg, wenn man nur ins Cabaret geht und nur mehr weinen müsste." "Und eigentlich sehe ich Frauen ja völlig körperlos, ich mein wir machens schon, aber körperlos." "Bitte wie geht das ?" "Na ja zum Beispiel beim Orgaskann ! "Bitte bei was ?" "Na beim Orgaskann. Für uns ist der Orgasmus kein Muss - kann sein, muss aber nicht sein !" "Inwieweit hängen für Dich Cabaret und Realität zusammen ?" "Na das ist untrennbar, völlig untrennbar, weil mit Fantasiegeschichten kommt man nicht sehr weit, würde ich sagen." "Dr. Guido schreibt unter dem Titel ärztlicher Ratgeber: Der Patient ist mit Ausnahme des Chefs die wichtigste Person in jeder Röntgenabteilung. Ambulanter Patient: Trägt in der Regel Straßenkleidung, Hut, Mantel manchmal auch Regenschirm. Wird er - also der Patient - wird er mit der Trage gebracht, kennzeichnet dies den Liegend-Transport. Ein Letztes noch, dann würde ich sagen machen wir Schluß ! Schüler und Hilfspersonal sind nicht als Untermenschen zu behandeln, er ist ein Mensch der Dr. Guido, denn auch sie haben ein Recht zu leben und zu atmen !"
erstauffuehrung
1983-05-13
Cabaret Österreich
1983