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Vom anderen Theater
filmtitel
de
episodentitel
de
serientitel
de
39/1982
00:07:42
1982
2000150474
Farbe
kurzfilm
tonfilm
Österreich
de
Austria Wochenschau
Safety Positiv
35mm
sasa
Lichtton Mono
Normalbild (1:1,37)
1
"....vom anderen Theater" - Überschrift der diesjährigen Alternativ-Festwochen, die eine Reihe von Theaterformen abseits konventioneller Traditionen vorstellen: Rock und Avantgardetheater einerseits und viel Straßentheater andererseits.....
"Was halten Sie vom Straßentheater?"
"Ja, das ist lustig für die jungen Leute sicher und wenn man vorbeigeht, schaut man sich's auch an, aber extra hingehen würde ich nicht!"
"Ich geh' schon gerne ins Theater, aber so auf Straßen - Theater das find ich ist nicht so die richtige Atmosphäre!"
"Gibt es außer Nestroy noch was Interessantes für Sie am Theatersektor?"
"Sicherlich, z.B. Goethe würde mich sehr interessieren oder Grillparzer, also Klassiker, deutsche Klassiker!"
"Und Straßen-Theater?"
"Ja, hab' ich mir auch schon angeschaut!"
"Finden Sie es gut, wenn Theater auch auf der Straße aufgeführt wird?"
"Sicher, sicher, absolut sicher, also auch die ganzen Stegreifbühnen, die Veranstaltungen vor der Karlskirche habe ich ausgezeichnet gefunden!"
"Haben Sie einige davon gesehen?"
"Nein, leider nicht, muß ich sagen, leider nicht!"
Das Amsterdamer ONK-Theater und ihre Parodie eines schmalzigen Musical-Evergreens. Zitat:"....ohne Lächeln bis du nur ein halber Mensch!", eine Aussage, die das umstehende Publikum zumindest nie an das Gegenteil denken läßt.
"Ich möchte mich unterhalten und da sind, Avantgarde sind meistens Problemstücke, Probleme haben wir ohnehin im Leben genug!"
"Theater soll Unterhaltung sein!"
Otto & Bärnelli, vormals "The Too Much Brothers", ein 2-Mann-Straßenorchester aus Deutschland, bringt eine Menge Instrumente Marke Eigenbau und das nötige musikalische Know-How in das Forum "Offener Karlsplatz". Hier einige Kostproben:
"Können Sie sich unter Avantgarde-Theater, unter diesem Begriff etwas vorstellen?"
"Nein, eigentlich nicht, habe ich noch nie gehört!"
"Sagt Ihnen der Namen Living Theatre etwas?"
"Nein, auch nicht!"
"Living Theatre" ist eine Gruppe, Schauspieler, die was schaffen wollen mit ihrer Arbeit, theatralisch, persönlich, politisch, artistisch."
Soweit Judith Malina, künstlerische Leiterin und Begründerin des "Living Theatre", die in Wien ihr neues Stück "Der gelbe Methusalem" uraufführt. Das Stück, eine Kombination aus Vorlagen von Wassily Kandinsky und George Bernard Shaw, spannt einen Bogen der Menschheitsgeschichte vom Paradies bis in das visionäre Jahr 31.982. In diesem Ausschnitt wird Eva von der Schlange betört, vom Apfel zu essen....
Judith Malina über die Stellung ihres Ensembles.....
"Und wenn man meint, die , die den nächsten Schritt suchen, dann sind wir Avantgarde!"
"Rock-Theater, ja ich selbst hab' das noch nie gesehen, ich kann ihnen dazu keine Auskunft geben."
"Können Sie sich unter dem Begriff Rock-Theater etwas vorstellen?"
"Rauch-Theater? - wenn dort die Erlaubnis gegeben ist, auch rauchen zu können, dann lehne ich das 100 %ig ab, denn ich bin ein passionierter Nichtraucher!"
Dieser Mann hingegen ist Kettenraucher und Schlagzeuger mit speziellen Gags....
"Rock-Theater, Rock-Theater, darunter kann ich mir nichts vorstellen, weil ich für diese Art Kunstdarbietungen kein Verständnis entgegenbringe!"
Die englischen Rocksatiriker Alberto Y Los Trios Paranoias, allen voran ihr qualmender Schlagzeuger Bruce Mitchell. Sie bezeichnen sich selbst als Kleinstadt-Anarchisten und Spaßmacher einer "verlorenen" Rockgeneration, was sie mit ihrer Persiflage einer selbsterfundenen Rock'n Roll Schnulze in der Wiener Arena auch beweisen.
"Das ist unheimlich stark ... wirklich." "Ich weiß nicht." "Komm schon, sei nicht so feig" "Ich bin nicht feig, mich interressiert's einfach nicht." "Die da drinnen nehmen's ja auch. Einmal ausprobieren macht doch nichts. ... Na, geh." - Flucht in die Droge. Wie beginnt sie? Eine Kampagne des Gesundheitsministers.
erstauffuehrung
1982-09-24
Wien
1982