Festival der Clowns: Sie kamen aus aller Welt

27/1982

Sprecher: F. Katzinger Jango Edwards

Wie wird man Clown? Die Frage geht an den "Dirty Doyen" aller modernen Spaßmacher, Jango Edwards: "Clown wird man nicht - man ist es. Clown sein, heißt leben - Mensch sein!" "Was ist ein Clown für Sie?" "Ein Clown ist ein Komiker!" Die Wiener Festwochen holten Clowns aus aller Welt nach Wien. "Warum, glauben Sie, bringt ein Clown die Menschen zum Lachen, was steckt da dahinter?" "Na ja, die tun die Menschen aufheitern und jeder Mensch hat Sorgen und da kann man die Sorgen vergessen!" "Was haltest Du von den Clowns?" "Die find ich toll, die find ich super!" In Italien gelten sie als Inbegriff circensischer Unterhaltung: Die Colombaionis. Dennoch ist ihrem gekonnten Dillentantismus nicht jeder gewachsen. "Was halten Sie von Clowns?" "Meine Freunde sind sie nicht, da wird so viel nachgeäfft und die glauben, daß sie Clowns sind, sind aber keine, das ist nur, daß man grad lächeln kann, aber lachen? No Sir!" "Glaubst Du, haben Clowns auch eine politische Funktion?" "Sollten sie eigentlich nicht haben!" Die Frage ist nur: macht man Scherze für die Mächtigen, oder über sie. Die Antwort spiegelt sich in der Entwicklung vom mittelalterlichen Hofnarren zum clownesken Kritiker. Etwa in Form der Pantomime von Yves Lebreton. Chaplineske Verlegenheit verbindet Johnny Melville unterkühltem, altbritischen Understatement. Clown sein ist für Jango Edwards Weltanschauung. - "Wenn jemand sagt: sind Liebe und Freude nicht ein Klischee? - so hat er nicht kapiert. Ohne Liebe und Freude gibt's keinen Grund, weiterzumachen, - sie sind die Basis aller Hoffnung. Meine Vorstellungen wollen die Menschen dahin bringen!"