Rock-Theater / Liberale Marktwirtschaft / Francois Mitterand

26/1982

Sprecher: Otto Clemens Francois Mitterand, Anton Benya, Bruno Kreisky, Charlie Chaplin

Wien, Arena. Show up der Gruppe: Alberto Y Los Trios Paranoias. Die Underground-Kritik hält sie für die subtilsten Rock-Satiriker Englands. Demnächst in SCOPE - ein Film Essay über Rocktheater. "Liberale Marktwirtschaft 90" ist das Motto einer Konferenz im Parkhotel Schönbrunn in Wien. Führende Politiker der Freiheitlichen Partei, Industrielle und Wirtschaftswissenschafter legen ihre Gedanken zu einer künftigen Wirtschaftspolitik dar. 10. Mai 1981. Francois Mitterand ist Frankreichs neuer Präsident. Bei der Wahl ging es um diesen Sessel im Elysée-Palast. Der bisherige Staatspräsident Giscard d' Estaing mußte als Verlierer die Stätte seines Wirkens verlassen. Mitterand, 1916 in Jarnac geboren, war während des 2. Weltkrieges im französischen Widerstand aktiv. Er gehörte elf Regierungen als Minister oder Staatssekretär an und war 1965 Gegenkandidat General des Gaulles. Seit 115 Jahren hat kein französisches Staatsoberhaupt Österreich in offizieller Mission besucht. Nach nur 13 Monaten Amtszeit reist Mitterand nach Wien. Die Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich sind gut, aber bei weitem nicht aktiv genug, meint Präsident Mitterand. So wird es in nächster Zeit einen verstärkten Dialog Paris - Wien geben, der auf verschiedenen Ebenen wirksam werden soll. Ein starkes Sicherheitsaufgebot schützt den Präsidenten. Frankreich war in letzter Zeit wiederholt Zielscheibe von Terroranschlägen. Im Parlament stattet Mitterand dem Nationalratspräsidenten Anton Benya einen Besuch ab. Im Bundeskanzleramt am Ballhausplatz treffen der französische Gast und Bundeskanzler Kreisky zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die internationale Lage mit besonderer Blickrichtung Naher Osten. Die jüngsten Ereignisse im Libanon verliehen dem Thema besondere Brisanz. Im Wiener Künstlerhaus sind Werke der klassischen spanischen Maler ausgestellt. Diese Bilder faszinieren heute genauso wie zur Zeit ihrer Entstehung vor mehr als 300 Jahren. Hier ein Juan Batista. Jose Ribera. Diego Velasquez. El Greco. Man könnte sich lange nur mit den Details beschäftigen, die diesen Bildern ihren besonderen Reiz verleihen. Ein Meisterwerk an Ausdruckskunst. Die Gemälde stammen zu einem großen Teil aus dem Nationalmuseum in Madrid. Auch Murillo ist mit mehreren Werken vertreten. Besondere Anziehungskraft üben Selbstbildnisse aus. Hier zeigt Goya, wie er sich selbst gesehen hat - Die Ausstellung ist bis Juli geöffnet. Charlie Chaplin: Wie auch Sisyphos Sieger bleibt! .....dieser Mensch, der da.... seine wunderlichen Wege watschelt, ist vom Himmel gefallen. Er hat keine Heimat und keine Abkunft, kein Woher und kein Wohin, sagt Alfred Polgar über Chaplin. Und doch gibt seine Bewältigung aller Mißgeschicke Vertrauen. Er ist tröstlich, weil er nicht kapituliert. Es wird immer wichtiger für uns, daß er uns wichtig bleibt.