Reitturnier / Prof. Kann / Fremdenverkehrswerbung

15/1982

Hans Kann, Rudolf Hausner

Die Wiener Stadthalle verwandelt sich innerhalb weniger Tage in ein internationales Reitsportzentrum. Die Szenerie gleicht einer Baustelle. Für 80 Pferde müssen Stallungen geschaffen werden. Neben den großen Umbauten gibt es viel Kleinarbeit. Probleme? Jede Menge! Stadthallendirektor Zahnt führt nur die Wichtigsten an: "Die wesentlichste Maßnahme zum Unterschied von unseren anderen Veranstaltungen ist, daß innerhalb der letzten 24 Stunden 1.400 Kubikmeter Sand in die Halle gebracht wurden. Das sind immerhin über 70 LKW-Züge, daß eine ganze Tribüne für 2.200 Leute, die am Wochenende noch gestanden ist, weg ist, und dort ein Orchester spielt." Spitzenkönner, unter ihnen Weltmeister und Olympiasieger, kommen gern nach Wien. Im Mächtigkeitsspringen wird das Hindernis bos auf 2,20 Meter erhöht. Stilunterschiede gibt es natürlich schon. Ein Sprung, gesehen aus der Tribünenperspektive. "Moment, bei dieser Stelle hat Brahms das Thema, also drei Mal bringt er's !" Professor Hans Kann, verborgenes musikalisches Genie, Klaviersolist, zahlreiche Platten- und Buchveröffentlichungen, Lehrtätigkeit in Tokio und Darmstadt, derzeit Professor an der Musikhochschule in Wien. Zwischen und mit zahlreichen exotischen Instrumenten lebt er seine Liebesbeziehung zur klassischen Musik aus. "Ich sammle sehr gerne Musikinstrumente, vor allem alte Klaviere. Das ist ein Klavier aus der Schubert-Zeit." Karajan, Ozawa und Paul Hindemith engagierten ihn als Solisten. "Das ist eine Kopie von einem ganz alten Klavierchord aus der Zeit........" Hinter der bürgerlichen Fassade verbirgt sich eine unorthodoxe Lebenshaltung mit lebhaftem Interesse am Ausgefallenen. "Jetzt spiel ich ein kleines Stück auf einem altenglischen Virginal. Eine besonders große und hohe Virtuosität verlangt dieses Instrument - das ist ein Ariston, moment, da habe ich jetzt eingelegt und da spiel ich ihnen jetzt Wiener Blut." Die zahlreichen Konzerttourneen bieten dem Weltenbummler auch noch die Möglichkeit zu ungewöhnlichen Expeditionen. "Bei den Konzertreisen ist es natürlich sehr interessant, fremde Leute, fremde Kulturen kennenzulernen. Für mich ist aber das Aufregendste, Schilder abzumontieren, das ist ein sehr dramatischer Beruf, den ich mir zum Teil zurecht gelegt und da habe ich dieses Werkzeug dazu. Verschiedene Schraubenzieher, die überall passen und viele dieser Schilder habe ich natürlich unter richtiger Lebensgefahr abmontiert. Ich sammle natürlich auch sehr gerne Antiquitäten, dann sammle ich natürlich auch sehr gerne historische Instrumente - die wirklichsten Originaldokumentationen der Zeit." Auf vollen Touren läuft Österreichs Fremdenverkehrswerbung. Professor Rudolf Hausner, der Schöpfer dieses Plakats, wird mit seinem Werk präsentiert. Bei der Auswahl des Entwurfs und bei der Farbdrucktechnik war man auf Qualität bedacht. ...und um den Abend richtig zu beginnen, wie wäre es mit einem Treffen im Café - in stilvoller Art Decó Umgebung - zu plaudern und dabei seine Melange oder seinen kleinen Mocca zu genießen. Wer im Laufe des Abends Appetit verspürt, der wird in Lokalen wie diesen jederzeit mit guten Speisen verwöhnt. Dabei gilt vor allem das Motto: "Echte Hausmannskost nicht nur für echte Wiener." Getanzt wird in Wiens Disco's nach wie vor auf vollen Touren, mitunter auch bis in den Morgen. Ein Zeichen für die gute Stimmung hier, bei Tag und bei Nacht. ...und wie man auch als Frau den starken Männern überlegen sein kann, demonstriert Gitti von den Cosmetics auf ihre Weise: it's a click - clack - bu wu - bau wau wau